Selbsthilfegruppe Leuchtturmstimme

sexualisierte, rituelle und organisierte Gewalt

dissoziative Identitätsstörung

von

Die dissoziative Identitätsstörung ist durch eine Identitätsstörung gekennzeichnet, bei der zwei oder mehr verschiedene Persönlichkeitszustände (dissoziative Identitäten) vorliegen, die mit deutlichen Unterbrechungen des Selbst- und Handlungsgefühls einhergehen. Jeder Persönlichkeitszustand beinhaltet ein eigenes Muster des Erlebens, der Wahrnehmung, der Vorstellung und der Beziehung zu sich selbst, dem Körper und der Umwelt. Mindestens zwei verschiedene Persönlichkeitszustände übernehmen immer wieder die Kontrolle über das Bewusstsein und die Funktionsweise des Individuums in der Interaktion mit anderen oder mit der Umwelt, z. B. bei der Ausführung bestimmter Aspekte des täglichen Lebens, wie Elternschaft oder Arbeit, oder als Reaktion auf bestimmte Situationen (z. B. solche, die als bedrohlich empfunden werden). Veränderungen des Persönlichkeitszustands gehen mit entsprechenden Veränderungen in den Bereichen Empfindung, Wahrnehmung, Affekt, Kognition, Gedächtnis, motorische Kontrolle und Verhalten einher. Typischerweise kommt es zu Episoden von Amnesie, die schwerwiegend sein können. Die Symptome lassen sich nicht besser durch eine andere psychische Störung, eine Verhaltensstörung oder eine Störung der neurologischen Entwicklung erklären und sind nicht auf die direkten Auswirkungen einer Substanz oder eines Medikaments auf das zentrale Nervensystem zurückzuführen, auch nicht auf Entzugserscheinungen, und auch nicht auf eine Erkrankung des Nervensystems oder eine Schlaf-Wach-Störung. Die Symptome führen zu einer erheblichen Beeinträchtigung in persönlichen, familiären, sozialen, schulischen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.

Quelle: BfArM – ICD-11 in Deutsch – Entwurfsfassung

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